Coronaphobia – Ideen zum Umgang mit der Corona-Krise

von 18. Mrz 2020

In Zeiten der Corona-Krise scheint es mit dem Blog-Motto »Einfach besser fühlen« schwer. Doch gerade jetzt ist es um so wichtiger den Auto-Fokus-Modus auszuschalten und in einen gezielten manuellen Fokus zu wechseln. Du muss dir klar machen: noch immer entscheiden wir selbst, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Das ist der Schlüssel zum Umgang mit jeder schwierigen Situation. Dein Fähigkeit deinen Geist zu lenken, statt dich lenken zu lassen.

Lesezeit: 7–11 Minuten

Bild: ich

Corona-Krise und einfach besser fühlen

IIch frage mich: »einfach besser fühlen und glücklich sein – wie geht das, in Zeiten von Corona?« Und da ist meine spontane Antwort: »Wenn du selbständig denken kannst, dann geht das doch ziemlich einfach!« Aber läßt du dich von der Masse mitreißen und denkst halt das, was man dir überall vor die Nase setzt – dann wird das sehr schwierig. In Zeiten wird diesen geht es dann gar nicht.

Das mit dem Fokus – also deiner Fähigkeit, deine Aufmerksamkeit zu lenken – erscheint vielen eine nebensächliche Sache. Wenn der Zeitgeist gerade passt und das, was die Mehrheit gerade erlebt, für dich auch passt, dann ist es ja auch völlig in Ordnung mit dem Mainstream mitzugehen und in das gleiche Horn zu blasen, wie alle andern auch.

WM-Fieber

Als zum Beispiel im Sommer 2006 das Fußballsommermärchen geschrieben wurde, da war es leicht sich gut zu fühlen, weil überall – im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen, in vielen Gesprächen – über diese gute Laune berichtet wurde. Du bist durch Berlin und konntest die Stimmung riechen und förmlich greifen. Du warst fast immer gut drauf – trotz oder weil Auto-Fokus-Modus. Einfach, weil alle gut drauf waren.

Der Sport macht so was leicht möglich. Sommer 2014 war es ähnlich. Die deutschen Herren werden Fußballweltmeister. Alle Welt berichtet darüber. Ein Großteil der Sendezeit in den Medien wird mit diesem Thema belegt. Selbst wenn du dich für Fußball überhaupt nicht interessierst hast, ist dir das nicht entgangen, weil es eben überall und jederzeit zu sehen war. Und weil dich die Stimmung natürlich leicht mitreißt, wenn alle gut drauf sind.

Corona-Krise und Coronaphobia

Ganz anders ist das jetzt: dein Auto-Fokus-Modus wird es dir jetzt unmöglich machen, dich gut zu fühlen. Denn überall ist jetzt nur eines Thema: die Angst vor Corona. Die Angst davor selbst zu erkranken, die Angst davor, das Angehörige an Corona erkranken, die Angst davor, dass das Gesundheitssystem durch das Corona-Virus kollabiert, die Angst davor, welche wirtschaftlichen Folgen die Corona-Krise hat und noch haben wird, und so weiter. Überall und jederzeit wird darüber berichtet und die Stimmung wird beklommener und immer enger. Coronaphobia eben.

Die Corona-Ohnmacht verlangt die Lösung von außen

Das Gefühl der Ohnmacht nimmt zu und die Idee, das Hilfe nur von Außen kommen kann auch. Da erscheint die Impfung als rettender Ritter in der golden Rüstung und die Kompensationszahlungen für wirtschaftliche Einbußen als die notwendige Schiene, die den Bruch gut heilen läßt. Die Haltung ist einfach: damit ich mich wieder gut fühlen kann müsst ihr da oben etwas machen.

Es ist für mich unglaublich, wie schnell die Abhängigkeit und Hörigkeit sichtbar wird in Zeiten wie diesen. Die physische Freiheit ist in den Industrienationen so groß wie noch nie – du fliegst einfach dahin, wo du hin willst – und doch ist die psychische Freiheit für die meisten eine große Illusion. Biegt die Herde nach links ab, gibt es keine Alternative.

Wenn du also deinen Fokus nicht im Griff hast, dann wird es schwierig mit dem Einfach besser fühlen. Womöglich ist es jetzt dann auch nicht möglich, es zu lernen, selbstständig zu denken und zu entscheiden, welche Aspekte du sehen willst.

Aber wenn du jetzt unter Coronaphobia leiden solltest, dann wäre jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, dir vorzunehmen, in Zukunft – wenn die Intensität nachgelassen hat – zu lernen, selbständig zu denken und dir nicht vorschreiben zu lassen, was in deinem Kopf abläuft.

Coronavirus und Immunabwehr

Immunabwehr und gesunde Lebensweise

Jetzt mit dem Coronavirus ist die Immunabwehr in aller Munde. Und wenn diese Krise dazu beiträgt, dass viele endlich anfangen, sich vorbeugend um ihr Immunsystem zu kümmern, durch eine Veränderung ihrer Lebensweise (Ernährung, Gewohnheiten, Bewegung etc.) dann ist vieles gewonnen.

Ich will hier jetzt nicht auf der Selbstverantwortung herumreiten: aber für unsere Gesundheit sind wir nun mal selbst die Hauptverantwortlichen. Von den wenigen, die sich tatsächlich vor einer Corona-Infektion fürchten müssen, haben sich so manche selbst in diese missliche Lage gebracht. Das Alter an sich ist eben kein Risiko. Aber je länger ich natürlich meinen Wohlstandskrankheiten Zucker gebe, desto schwieriger wird es für mich dann, wenn mein Organismus auf die Probe gestellt wird.

Verstehe die Angst als Weckruf für eine gesunde Lebensweise

Mir geht es jetzt nicht darum, zu sagen: »Hätten du mal nur!«. Das ist nicht mein Ansatz. Mir geht es um den jetzigen Moment. Wie kannst du den Augenblick jetzt nutzen? Meine Meinung dazu ist: verstehe die Angst als Weckruf für eine gesündere Lebensweise. Frage dich, wie für dich eine gesündere Lebensweise aussehen könnte, was das für deinen Alltag bedeuten würde? Überhaupt: wie kannst du generell besser und gesünder mit dir umgehen?

Ich will nicht darauf eingehen, was ihr jetzt alles machen könnt für die Stärkung des Immunsystems. Wer danach sucht, findet in diesen Tagen überall Antworten: vom Verzehr bestimmter Beerenmischungen bis hin zu geometrischen Zeichen die du dir irgendwohin malst. Jedem das seine.

Immunabwehr und selbstständiges Denken

Ich will nur darauf hinweisen, dass eine gute Immunabwehr auch – und für mich vor allem – die Fähigkeit bedeutet, zu entscheiden, ob eine Idee aufgegriffen wird oder nicht.

Ein Virus kommt nicht bis an die Zähne bewaffnet auf uns zu und kämpft sich bis in die Zentrale, um dann das System zu übernehmen. Ein Virus wird aktiv und freiwillig in die Zelle aufgenommen. Ein Virus vermehrt sich auch nicht selbst: unser Körper vermehrt ihn. Ein Virus ist eben wie ein unerwünschter Gedanke, wie eine ungute Idee, die aktiv aufgenommen wird und dann mit andern geteilt und darüber verbreitet. Und wie schon zu Anfang erwähnt: heißt der Virus WM 2014 mag das WN-Fieber sich gut anfühlen. Heißt der Virus aber Coronaphobia, mag die Stimmung Angst und Ohnmacht auslösen.

Ein gute Immunabwehr, eine gute Resilienz zeichnet sich darüber aus, dass schnell erkannt wird, dass die Idee unerwünscht ist, und wir damit dann aufhören, sie weiter zu verbreiten.

Treue für das Wohlbefinden

Was ist dazu notwendig? Ein Sensibilität für das Unwohlsein. Und das bedeutet: Eine ausgeprägte Treue für das Wohlsein. Wenn du deinem Wohlbefinden treu bist, dann spürst du sehr schnell, wenn sich ein Gedanke nicht gut anfühlt, wenn ein Idee nicht gut für dich ist. So schnell, dass es für dich noch leicht ist, damit aufzuhören. (Siehe »Momentum« und »Gedankenspirale – Gas und Bremse« ). Spürst du das nicht so schnell, dann reist dich der entstandene Strom mit in eine Richtung, in die du nicht willst.

Kinder und Jugendlich haben auch deshalb eine viel bessere Immunabwehr als wir Älteren, weil es ihnen noch einfach fällt, eben einfach das weiter denken, was sie gerne denken wollen. Sie lassen sich ihre Welten nicht von den Erwachsenen bestimmen. Einfach besser fühlen ist für sie noch einfacher. Sie schauen keine Nachrichten und lese keine Tageszeitungen. Sie bleiben einfach in ihrer Welt und schütteln erstaunt den Kopf vor den verrückten Ideen der Erwachsenen. Das nenne ich eine gute Immunabwehr.

Freude und gute Laune stärken das Immunsystem

Was stärkt die Immunabwehr? Freude und gute Laune. Freude und gute Laune machen warm und weit. Das wir uns damit umso leichter tun, je jünger wird sie sind, ist kein Geheimnis. Aber es ist eben auch kein Naturgesetz, dass wir zwangsläufig die Freude und den Spaß verlieren müssen, je älter wir werden. Wir müssen uns nur aktiver und absichtlich darum kümmern.

Nichts ist schädlicher für das Immunsystem als Angst und Ohnmacht. Das macht eben kalt und eng. Deshalb solltest du eher nicht Nachrichten schauen und Tageszeitungen lesen.

Immunstärkend ist es also, sich einfach besser zu fühlen. Aber wie ist das jetzt für dich möglich?

Corona und der Umgang mit der Angst

Homöopathie

Bei allen Ängsten die jetzt auftauchen, sind die meisten durch die allgemeine Stimmung ausgelöst. Bei dieser infizierten Angst, wie auch immer sie ausschaut, ist die Homöopathie ein wahrer Segen. Such dir homöopathische Unterstützung. Das geht wunderbar auch am Telefon über Skype oder sowas. Für viele besteht drüber die Möglichkeit, dass sich ihre Ängst schnell verflüchtigen werden. An alle meine Patienten, die das jetzt hier sehen sollten, der Hinweis: alles ist eben auch über das Telefon machbar.

Verabredung mit der Angst

Fühlst du dich in der Lage, selbst etwas dafür zu tun? Dann lege dir eine Zeitspanne fest, vielleicht zwanzig Minuten, immer zur gleichen Tageszeit, in der du dich voll und ganz deinen Ängsten widmest. Gib dich völlig hin und lass alle Ängst zu. Nehme sie in deinem Körper wahr und beobachte, wie du dich dabei fühlst und was genau geschieht. Verabrede dich mit deiner Angst immer zu dieser Zeit und vertröste sie auf diese Zeit, wenn sie außerhalb des Zeitfenster auftauchen will.

Angst verflüchtigt sich in aller Regel, wenn du sie wahrnimmst. Immer. Und Angst wird größer, wenn du sie nicht wahrnehmen willst. Wahrnehmung schafft Weite im Bewusstsein. Darüber löst sich die Enge auf und das Gefühl der Angst auch. Ich habe es noch nie anders in der Praxis erlebt. Aber manchmal braucht es eben die Hilfe eines Gegenübers, in der Wahrnehmung zu bleiben und nicht abzuhauen. Deshalb ist das alleine schwieriger, aber trotzdem gut und erfolgreich machbar.

Umgang mit Enge und Quarantäne

Miteinander

Die Beschränkungen, die jetzt verordnet werden, damit der Ansteckungsprozess so langsam wie möglich abläuft, können neben existentiellen Ängsten natürlich auch Enge und Beklemmung auslösen. Aber auch hier hast du immer die Möglichkeit, die Aspekte zu sehen, die du sehen willst.

Es kann auch eine willkommene Zeit sein, die du mit deinen Liebsten genießen kannst. Gemeinsame Spieleabende, Homekinoevents und vieles mehr. Nähe und Wärme mit denen zu teilen, die du liebst, ist die beste Immunstärkung. Lachend und neckend am Tisch zu sitzen beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht erhört die Resilienz. Jetzt wäre eine tolle Zeit für Karten- und Brettspiele – voll Vintage.

Es wäre jetzt eine tolle Möglichkeit ein neues, verbundenes, herzliches familiäres Miteinander zu erleben und Elemente davon in Zukunft mitzunehmen.

ausmisten und planen

Jetzt die geschenkte Zeit zu nutzten, um auszumisten, alten Ballast loszuwerden, all die aufgeschobenen Angelegenheit anzugehen, einen bessern Kontakt mit dir selbst herzustellen. Wie wunderbar ist das denn? Für mich sind viele spannende, aufregende und freudige Möglichkeiten in Sicht, wie für alle anderen auch. Nur musst du dich eben auch entscheiden, dort hinzusehen.

Sinn suchen

In Anlehnung an die Sinn-Suchen-Reihe wäre es auch möglich dir Szenarien auszumalen, warum das jetzt im guten Sinn macht, dass es so gekommen ist, wie es nun mal ist. Für dich persönlich, für deine Familie und für die Gesellschaft. Was könnte dabei positives herauskommen. Vereinfacht gesagt: da du dem allgegenwärtigen Thema schlecht entkommst, beschäftige dich eben damit, aber begebe dich auf die Suche nach dem positiven Aspekten der Krise.

Ändere deine Kurs für dich – jetzt

Natürlich wäre es leichter, wenn jetzt die Medien überall damit anfangen würden, darüber zu berichten, wie viele, viele Menschen auf eine gute und inspirierende Art mit dieser Situation umgehen. Was sich alles Großartiges entwickeln wird an menschlichen Miteinander. Denn das gibt es immer – egal wie groß die Krise ist. Aber wenn du darauf angewiesen bist, das die da draußen oder die da oben endlich den Kurs ändern, damit endlich auch der Masse die Hoffnungsnachrichten und Freude-Momente gezeigt werden, so dass du dann endlich auch den Kurs ändern kannst, dann hasst du eine schlechtes Immunsystem.

Einfach besser fühlen bedeutet: Nein zu sagen, zu Gedanken die in dir ein Unwohlsein auslösen. Hier nochmals der Hinweis auf die Video-Reihe »Die Kunst Nein zu sagen« und Ja zu sagen zu Ideen, die sich besser anfühlen. In Zeiten wie diesen ist es umso wichtiger, aus dem Wiederkäuer-Modus auszusteigen, die scheinbare Realität zu ignorieren und das Beste aus der Situation zu machen. Das ist für mich eine starke Immunabwehr.

»Aude Sapere« heißt der Leitspruch von Hahnemanns »Organon der Heilkunst« unsere »Homöopathie-Bibel«. »Wage zu wissen«.

Ich will diese wunderbare Motto ein klein wenig umdeuten: wage zu sehen, was du sehen willst. Wage selbstständig zu denken und lass alle Lemminge das machen, was sie scheinbar machen müssen.

So: jetzt bin ich mit meiner Predigt zu ende. Einfach besser und glücklich sein trotz Coronaphobia? Ja, lernen einfach, Nein zu sagen, zu Ideen, die sich nicht gut anfühlen. Und finde das Schöne um dich herum, das immer allgegenwärtig existiert und nur von dir bemerkt werden muss. Wechsel vom Autofokusmodus in manuellen, selbstbestimmten Fokus. Bekomme deine Aufmerksamkeit wieder in den Griff und entscheide, was du sehen willst und über was du reden willst.

Mutige Grüße

Michael Antoni Unterschrift

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