Ich bin zu naiv – Naivität als Problem
Naivität als Problem bedeutet meist:»Ich werde immer wieder verraten, betrogen und ausgenutzt. Ich bin zwar optimistisch und habe Vertrauen, aber am Ende geht es trotzdem nur schief.« Die Lösung liegt für viele im generellen Zweifel und in der Erkenntnis, dass die Welt eben schlecht ist und es besser wäre die Naivität – die jetzt Dummheit geworden ist –komplett abzulegen.
Im Artikel stelle ich dir einen anderen Ansatz vor – mein Umgang mit der Naivität als Problem. Ich erkläre dir, warum nicht die Naivität das Problem ist, sondern die fehlende Intuition und was du machen kannst, damit deine Intuition wieder gestärkt wird. Hoffentlich wird dann deine Naivität einfach nur wieder ein gesunder Ausdruck von Vertrauen und Optimismus.
Lesezeit: 7 – 10 Minuten
Bild: ich
Inhaltsverzeichnis
- 1 Verstehe die Naivität nicht als das Problem
- 2 Das eigentliche Problem: du hast deine gute Intuition verloren
- 3 Finde dich und lerne dir treu zu bleiben
- 4 Naivität als Problem – Was kannst du konkret machen?
- 5 Naivität als Problem – Artikel und Tips
- 6 Entscheide dich für dich – jetzt!
- 7 Lass in Zukunft das Probleme mit Naivität dein Spiegel sein
- 8 Naivität als Problem – Mein konkreter Umgang
- 9 Naivität als gesunder Ausdruck von Vertrauen und Optimismus
- 10 Erfolgsmeldung
- 11 Erfolgsmeldung
- 12 Erfolgsmeldung
Es ist schon ein Zeit lang her (fast zwei Jahre), da habe ich einen Artikel geschrieben mit dem Titel »Naivität stärkt deine Intuition«. Darin erkläre ich, warum für mich Naivität etwas Positives ist.
Allerdings ist der Fokus darin nicht so offensichtlich auf die Naivität als Problem gerichtet. Und das mag etwas verwirrend sein: denn wenn du das Problem hast, dass deine Naivität ausgenutzt wird, dann erlebst du leider nicht, dass deine Intuition gestärkt wird, sondern im Gegenteil: sie wird eher immer mehr reduziert. Der Zweifel an dir selbst und an der Welt wird immer größer.
»Ich bin naiv!« bedeutet:»Ich werde immer wieder verraten, betrogen und ausgenutzt. Ich bin zwar optimistisch und habe Vertrauen, aber am Ende geht es trotzdem nur schief. Ich bin selbst schuld, denn ich bin zu naiv.«
Wenn du aber anfängst, eine neue Sichtweise auf deine Naivität zu entwickeln, dann bekommst du auch neue Ansätze wie du mit diesem Problem anders umgehen kannst und damit wird es wahrscheinlicher, dass sich deine Probleme mit der Naivität verringern und am Ende auch deine Naivität deine Intuition stärkt.
Was also kannst du machen?
Verstehe die Naivität nicht als das Problem
Warum wird unsere Naivität zum Problem? Weil sie für sich gesehen ein Problem ist? Nein. Naivität ist für mich ein ursprünglicher Ausdruck des Menschseins und Teil der Haltung des Gelingens (siehe Artikel »Naivität stärkt deine Intuition«).
Wenn du dich also ausgenutzt fühlst, verraten und schlecht behandelt und du dich als zu naiv erlebst, dann sagt die immer noch vorhandene Naivität aus, dass du trotz dieser negativen Erlebnisse dir immer noch ein Stück Menschlichkeit bewahrt hast. Und ich fände es gut, wenn du dir das nicht auch noch nehmen läßt.
Hast du also ein Problem mit deiner Naivität, dann klopf dir auf die Schulter und sage dir: »Trotz aller Probleme und leidvollen Erfahrungen habe ich es geschafft mir immer noch Vertrauen und Optimismus zu bewahren. Das ist eine Stärke von mir.«
Das eigentliche Problem: du hast deine gute Intuition verloren
Aus meiner persönliche Erfahrung mit meinem eigenen naiven Wesen und den beruflichen Erfahrungen mit den Patienten in meiner Praxis würde ich sagen: Deine Naivität wird für dich deshalb zum Problem, weil du keine gute Intuition mehr hast.
Du vertraust zwar den anderen, aber an dir selbst und deinen Wahrnehmungen zweifelst du zu schnell.
Diese innere Unsicherheit im Bezug auf dich selbst führt dazu, dass du dir selbst nicht leicht treu bleiben kannst. So glaubst du anderen mehr, als dir selbst und hast keinen sicheren Kontakt mehr mit dir.
Denn eigentlich ist es so: hast du einen einen guten Kontakt mir dir, ist es nur natürlich, dass du spürst, wenn eine andere Person dein Wohlbefinden nicht unterstützt.
Die Probleme, die du jetzt mit deiner Naivität erlebst, machen also nur die dahinter liegende Unsicherheit sichtbar, die du mit dir selbst hast. Und das ist gut, denn daran kannst du was ändern.
Finde dich und lerne dir treu zu bleiben
Du musst dich also mit der Fragen beschäftigen:
- Wie finde ich wieder einen guten Zugang zu meiner Intuition?
- Wie kann ich mir wieder mehr vertrauen?
- Wie kann ich mir treu bleiben?
- Wie kann ich wieder eine Klarheit spüren, wenn es darum geht, was ich will und mit wem ich das will?
- Wie kann ich meine wirklich wichtigen persönlichen Bedürfnisse wieder besser wahrnehmen?
- und so weiter
Es ist sehr wahrscheinlich, dass du ein zu starkes soziales Verantwortungsgefühl hast, welches deine eigenen persönlichen Bedürfnisse zu schnell in den Hintergrund stellt. Und darüber verlierst den Kontakt zu deinen wichtigen persönlichen Bedürfnissen, zu dem, was du wirklich, wirklich brauchst.
Deine wirklichen Wünsche sind für dich dann nicht mehr so leicht spürbar, deshalb bist du so leicht zu begeistern für die Wünsche anderer (siehe Artikel »Eigene Ziele – hast du keine wirst du schnell Teil er Ziele anderer«). Und das macht dich dann zum perfekten Opfer, das leicht ausgenutzt und betrogen werden kann.
Naivität als Problem – Was kannst du konkret machen?
In den vier Wänden meiner Praxis ist es einfach, mit dir zusammen herauszufinden, was du konkret machen kannst, um Antworten auf die oben gestellten Fragen zu finden. Denn hier können wir gemeinsam zusammen Ideen sammeln und sofort testen, welche davon für dich stimmig sind und passen. Denn du nimmst sofort wahr – vor allem körperlich – was dir hilft, dich selbst besser zu spüren.
Hier im Internet auf dem Blog ist das für mich schon schwieriger. Da wir alle unterschiedlich sind, kann ich dir eben nicht die eine Methode vorstellen, die für alle funktioniert – denn die gibt es nicht. Für dich funktioniert wahrscheinlich etwas ganz anderes, als für mich.
Aber generell ist alles hilfreich, was unter der Kategorie »Dich um dich kümmern« zusammengefasst wird und meist bedeutet: dir Zeit für dich nehmen.
Vielleicht ist es hilfreich wieder mehr deinem Hobby nachzugehen, vielleicht wären mehr Spaziergänge hilfreich, vielleicht Meditation, Yoga, Tagebuch schreiben, regelmäßig Sport machen und so weiter.
Naivität als Problem – Artikel und Tips
Hier sind ein paar Artikel, in denen ich dir Tipps vorstelle, die mir oder meinen Patienten immer wieder helfen:
- Alle Workout of the weeks
- Die Freude am Machen finden
- Micro-Urlaub
- Fünf Gewohnheiten, die deinen Tag glücklicher machen
- Dich von deinen Wünschen finden lassen
- Klarheit oder wie du wieder weißt, was du willst.
Es ist vielmehr ein Reise, auf der du vieles ausprobieren wirst und dabei das herausfindest, was für dich hilfreich ist und was nicht. Woran merkst du das? Du fühlst dich einfach besser – währenddessen und danach.
Und egal was du machst, der langfristige Nebeneffekt wird immer sein: du spürst deine existentiellen Bedürfnisse wieder besser und kommst dir damit wieder näher.
Damit vertraust du dir und deinen Wahrnehmungen wieder mehr und das stärkt deine Intuition. Jetzt nimmst du wieder viel schneller und deutlicher wahr, wenn eine Person nicht gut für dich und deine Wünsche ist.
Das bedeutet: da du dir wieder vertraust, spürst du den Zweifel an der Person und ihrem Vorhaben und kannst dankend ablehnen.
Entscheide dich für dich – jetzt!
Aus meiner therapeutischen Arbeit weiß ich: sobald du dich auf den Weg machst zu dir selbst, tauchen von ganz allein deine individuellen Wege und Möglichkeiten auf, die dir zu diesem Zeitpunkt am besten helfen werden.
Deshalb ist es aus meiner Sicht nur wichtig: entscheide dich jetzt für dich und fange jetzt an mit etwas ganz einfachen. Zum Beispiel kannst du jetzt eine kleine Lesepause einlegen, einmal tief durchatmen und dann in deiner Umgebung die Zwischenräume suchen. Betrachte den Raum zwischen den Dingen. Zwischen zwei Gläsern, zwischen zwei Streben der Stuhllehne, zwischen den Blättern der Zimmerpflanze, zwischen …
Nehme einfach die Leere zwischen den Dingen war und du wirst sehr schnell eine sanfte, subtile Entspannung spüren, ein kleines feines Wohlgefühl. Die Erklärungen hierfür und warum das gut für dich ist, findest du im Artikel »Zwischenräume wahrnehmen – WoW #4«.
Lass in Zukunft das Probleme mit Naivität dein Spiegel sein
Auch wenn du ganz sicher wieder einen guten Kontakt zu dir finden wirst, wird es trotzdem sehr wahrscheinlich dazu kommen, dass du diesen Kontakt auch immer wieder verlieren wirst. So ist das eben. Jedenfalls bei mir.
Und für diesen Fall kann das Problem mit der Naivität zu einem hilfreichen Spiegel werden, in dem ich erkennen kann, wenn es wieder geschehen ist und ich mich selbst wieder ein wenig ausgenutzt und verraten habe.
Aber durch diese Erkenntnis steigert sich nur mein Verlangen, mich wieder finden zu wollen und mir länger treu zu bleiben.
Naivität als Problem – Mein konkreter Umgang
Habe ich also mal wieder das Problem mit der Naivität und löst sich das nicht, in dem ich die Personen beschimpfe und zum Teufel schicke, mit denen ich das Problem habe, dann weiß ich: ich habe mich mal wieder ein wenig verloren, wichtige Bedürfnisse verraten und mich so selbst ausgenutzt. Die Zeit ist gekommen, in der ich mich wieder mehr und besser um mich kümmern muss.
Konkret:
- Ich versuche mehr zu schlafen.
- Ich nehme mir mehr Zeit zum Angeln.
- Morgens meditiere ich wieder (falls ich es vorher nicht mehr gemacht habe).
Siehe (WoW #1 »get ready to be ready«). - Ich schreibe jeden Morgen 12 Gründe auf, warum ein bestimmtes erwünschtes Wohlgefühl (z.B. Freiheit) sich so gut anfühlt (»Lass dich von deinen Wünschen finden«)
- Ich esse besser und mache mehr Sport.
Zusätzlich frage ich mich dann immer wieder:
- Wer willst du sein?
- Wie würdest du dich fühlen, wenn du diese Person wärst?
- Was würdest du machen, wenn du diese Person wärst?
Die Antworten werden in einem Art Tagebuch aufgeschrieben und sind dann schon gleich die Grundlage für die 12 Gründe, was sich daran so gut anfühlt.
So komme ich mir wieder näher, weiß wieder viel klarer, was ich wirklich will und das stärkt meine Intuition. Und dann rieche ich jedes faule Ei fünf Kilometer gegen den Wind.
Das ist mein Umgang damit, wenn meine Naivität für mich immer wieder mal zu einem Problem wird.
Naivität als gesunder Ausdruck von Vertrauen und Optimismus
Ich hoffe, ich habe dir genug Erklärungen und Anregungen gegeben, die dir helfen, deinen Umgang mit deinem Problem mit der Naivität herauszufinden.
Und wenn dir das gelingt, dann ist deine sogenannte Naivität einfach nur dein gesunder Ausdruck von Vertrauen und Optimismus. Dabei gehst du so natürlich vom Gelingen aus, dass alles andere in dir sofort bemerkt wird. Du spürst immer deutlicher, ob eine andere Person deine Wünsche und Ziele unterstützt. Und deshalb unterstützt diese Art der Naivität stärkt deine Intuition immer mehr.
Mach es einfach. Mach es jetzt.

Homöopathie Podcast – zu Gast bei Marvin – Teil-2 – Wie entsteht die Haltung des Scheiterns?
nfang April 2020 war Gast bei Marvin Zander in seinem Homöopathie Podcast. https://www.youtube.com/watch?v=6Kdsth72M1Q Hier ein kleiner Ausschnitt, in dem ich versuche zu...

Atemübung nach Wim Hof – Workout of the Week #9
In der Workout of the Week-Reihe stelle ich einfache Übungen vor, die mit minimalen Aufwand einen überdurchschnittlich positiven Einfluss auf mein Wohlbefinden haben – und möglicherweise auch auf deines. Finde es heraus. Diesmal ein Atemübung von Wim Hof. Aufwand ca....

Homöopathie Podcast – zu Gast bei Marvin – Teil1 – Haltung des Gelingens
nfang April 2020 war Gast bei Marvin Zander in seinem Homöopathie Podcast. https://www.youtube.com/watch?v=qunY3-j6raM Hier ein kleiner Ausschnitt über mich und meiner Faszination an...
Die Kunst des NeinSagens
Nein zu sagen ist schon ein bisschen wichtig. Aber es ist eben auch ein bisschen schwer. Da es sich einfach viel besser anfühlt, Ja zu sagen, und das am liebsten immer, entsteht durch die Notwendigkeit eines Neins ganz natürlich ein Konflikt, der uns eine Chance zum...
0 Kommentare